Freiwillige Müller erlernen altes Handwerk
Barßel (cme). „Freiwillige Müller" bewahren die Geschichte eines alten Handwerks. Kurz vor dem Jahresende ließen sich Mühlenfreunde eigens dafür in Barßel (Niedersachsen) ausbilden. Die dortige Ebkensche Windmühle ist ihr Ausbildungsort. Erfreulich: Die Volkshochschule (VHS) des Landkreises Diepholz bot diesen Kurs an. Die Teilnehmenden des Müllerlehrganges lernen dabei verschiedener Windmühlen in den Jahreszeiten und bei unterschiedlichen Wetterbedingungen kennen und fachgerecht bedienen. Insgesamt 160 Stunden drückten die Teilnehmenden dafür die Schulbank samt Praxisteil. Durch die Barßeler Windmühle führte Franz Cloer. Die Mühlenfreude kamen aus Hessisch Oldendorf, Osterholz-Scharmbeck, Lübberstedt oder Barsinghausen.
„Barßel hat eine wunderbare Mühle, die es unbedingt zu erhalten gilt. Die Mühle hat sehr viele Einrichtungen." Der das sagt, weiß wovon er spricht: Müllermeister und Dozent Johann Hüneke aus Syke. Die späteren freiwilligen Müller sollen Pflege- und Wartungsarbeiten einer Wind- und Wassermühle selbstständig ausführen können. Daher betrachten die Kursteilnehmenden bei der Ausbildung verschiedene Mühlentypen , so der Müllermeister. Durchweg erfahrene Müllermeister leiten die meist an Wochenenden stattfindende Ausbildung. Zu den Inhalten gehören physikalische und technische Grundlagen des Mühlenbetriebes, Getreidekunde, Mühlen und Müller in Gesellschaft und Geschichte, Unfallverhütung und Arbeitsschutz sowie Wetterkunde.
Nach erfolgreichem Bestehen der Müllerprüfung erhält jeder Kursteilnehmende ein Zertifikat, das ihm bestätigt, Kenntnisse und Fähigkeiten zur sicheren Bedienung einer Wind- oder Wassermühle in einer theoretischen und praktischen Prüfung nachgewiesen zu haben.