Bayerischer Landesverband für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung e.V
Bayern als flächengrößtes Bundesland ist gekennzeichnet durch die Mittelgebirgslandschaften im Norden und Osten, die Flusssysteme Main und Donau sowie das Voralpenland und die Alpen im Süden. Die große Zahl an fließenden Gewässern bie- tet in früher Zeit die besten Voraussetzungen zur Anlage von Wassermühlen. Keine Wassermühle glich und gleicht der anderen. Gemeinsam ist ihnen nur die Bindung an einen Wasserlauf. So variabel wie die Gewässer sind auch die Wasserradtypen, die deren Nutzung ermöglichen.
Zwischen den beiden Extremen, Mühlen mit hohem oberschlächtigem Wasserrad an Bächen in gebirgigen Gegenden und Mühlen mit breitem unterschlächtigem Wasser- rad an Flüssen im Flachland, ist fast alles möglich. Oft reiht sich an den Flussläu- fen Mühle an Mühle. Im Zuge der Industrialisierung verzeichnet auch Bayern große Verluste. Zählt man 1946 noch 4.440 Mühlen, sind es heute noch maximal 300. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern verzeichnet Bayern aber noch eine stattliche Zahl an traditionellen Familienbetrieben. Von den stillgelegten Mühlen, die keiner neuen, zukunftsfähigen Nutzung zugeführt werden konnten, sind nur noch wenige erhalten.
Mit dem Ziel die Vielfalt der noch existierenden alten Mühlen für die Zukunft dau- erhaft zu erhalten, finden sich Anfang der 1990er-Jahre Freunde der Müllerei zusammen. Gemeinsam mit ihnen gründet der langjährige erste Vorsitzende Stefan Kastenmüller am 15.06.1991 die Landesgruppe Bayern der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung e.V..
Mit ihrer Konstituierung nach dem Vorbild der schon bestehenden Landesverbände in Deutschland erfolgt am 16.07.1994 die Umbenennung in „Bayerischer Landesverband für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung e.V“. Heute gehören dem Verband mehr als 200 Mitglieder an, zu denen auch Inhaber von produzierenden Mühlen gehören.
Alljährlich organisiert der Landesverband den Deutschen Mühlentag in Bayern, an dem rund 50 Mühlen ihre Tore für abertausend Besucher öffnen. Die Mitgliedertreffen finden an wechselnden Orten der Regierungsbezirke zweimal im Jahr statt. Den Teilnehmern wird dabei stets ein interessantes Rahmenprogramm geboten.
In unregelmäßigen Abständen publiziert der Landesverband die Verbandszeitschrift „Mühlradl“ und würdigt alle zwei Jahre besonderes Engagement in der Mühlenerhaltung mit einem Förderpreis. Darüber hinaus bemühen sich einige Mitglieder intensiv um den Aufbau eines „Museums des handwerklichen Mühlenbaus“, das nach dem derzeitigen Stand auf dem Gelände des Freilichtmuseums Bad Windsheim eingerichtet wird. Ein eigenes Archiv ist ebenfalls im Aufbau.
Bayerischer Landesverband für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung e.V.
Dipl. Ing. Ludwig Angerpointner
1. Vorsitzender
Paganinistraße 19 . 81247 München
Telefon: +4989 81128 55
E-Mail: blmm @angerpointner.de