Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e.V.
Die Region Berlin-Brandenburg ist mit ihren Gewässereinzugsgebieten der Flüsse Oder, Spree und Havel sehr wasserreich, sodass hier die Nutzung der Wasserkraft über viele Jahrhunderte eine wesentliche Rolle spielt. Seit dem frühen 12. Jahrhundert prägen Wassermühlen die Kulturlandschaft Berlin-Brandenburg. Maßgeblich für die Verbreitung der Mühlenkunst sind Klostergründungen. Insbesondere die Zisterzienser bringen das Fachwissen um das Anlegen von Wassermühlen mit in das Land.
Die Wasserräder drehen nicht nur die Mühlsteine der Getreidemühlen. Sie treiben unter anderem auch Hammerwerke, Papier-, Walk- und Lohmühlen mechanisch an. Mit der Entwicklung von Generatoren ändert sich die Mühlenlandschaft. An den Wehranlagen entstehen Wasserkraftwerke zur Stromerzeugung. 1852 gibt es über 2.000 Wassermühlen und Wasserkraftanlagen im Land. Heute werden davon nur noch wenige betrieben.
Die Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e.V. wird am 15. Dezember 1990 auf Initiative von Mühleninteressierten, Mitgliedern des Arbeitskreises Mühlen im Kulturbund der DDR und Berliner Mühlenfreunden gegründet.
Seither widmet sie sich der Erhaltung, Erforschung, Instandsetzung und Nutzung historischer Mühlen in Berlin und Brandenburg. Sie versteht sich als Dachverband, der Mühlenvereine, Mühleninteressierten, Mühlenbesitzer und -betreiber länderüber- greifend in Berlin und Brandenburg vertritt.
Der Verein zählt 210 Mitglieder, die auf unterschiedliche Weise zum Erhalt der technischen Denkmale beitragen. So finden sich unter ihnen Mühlenbesitzer, Müller und Mühlenbauer, aber auch Mühleninteressierte, Gemeinden und örtliche Mühleninitiativen. Gemeinsam pflegen sie die Tradition der handwerklichen, oftmals auch vorindustriellen Mühle und halten diese am Leben. Sie erforschen und dokumentieren die Geschichte der Mühlen und der Müllerei und erfassen noch bestehende oder einst vorhandene Mühlenstandorte im vereinseigenen Archiv.
Mühleneigentümern steht die Vereinigung bei der Erhaltung und Restaurierung ihrer Mühlen sowohl in fachlichen, als auch in rechtlichen Fragen beratend zur Seite. Dabei arbeitet sie eng mit den Institutionen des Denkmalschutzes zusammen.
Neben der Bewahrung des Kulturgutes Mühle fördert die Mühlenvereinigung auch die Nutzung erneuerbarer Energien, insbesondere die der Wasserkraft und ermöglicht dadurch stillgelegten Mühlen eine tragfähige Nachnutzung.
Im Auftrag der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg betreibt sie die Historische Mühle am Schloss Sanssouci in Potsdam als Mühlenmuse- um. Die produzierende Handwerksmühle und die Darstellung des Müllerhandwerks sind die Hauptschwerpunkte der Museumsarbeit. Als eine von wenigen, darf die Windmühle die Anerkennung der „Handwerksmüllerei in Wind- und Wassermühlen“ als Immaterielles Kulturerbe nutzen.
Die Arbeit der Mühlenvereinigung wird durch das brandenburgische Kulturministerium mittels einer Geschäftsstellenförderung finanziell unterstützt.
Geschäftsstelle
Maulbeerallee 5
14469 Potsdam
Telefon: +49331 5506851
E-Mail: geschaeftsstelle @muehlenvereine-online.de
E-Mail: marok @muehlenvereine-online.de
www.muehlen-in-brandenburg.de/
Ansprechpartner:
Susanne Marok (Verbandsreferentin Sammlung)
Torsten Rüdinger (Vorstandsmitglied)
Frederic Schüler (Verbandsreferent Mühlentechnik)